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Zu Gast im House of Pharma & Healthcare Frankfurt
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Zu Gast im House of Pharma & Healthcare Frankfurt
Das House of Pharma & Healthcare ist eine gemeinsame Initiative des Landes Hessen, von Hochschulen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. Die Veranstaltungsreihe widmet sich aktuellen und künftigen Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung und zeigt Handlungsbedarfe in der (Gesundheits-)Politik auf. Unter dem Titel „Pharmastandort Deutschland im internationalen Wettbewerb“ fand die 13. Jahrestagung am 2. und 3. September 2024 an der Universität Frankfurt statt. Am Vormittag und Nachmittag des 3. Septembers wurden in parallel stattfindenden einstündigen Veranstaltungen aktuelle Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung und -wirtschaft vorgestellt und diskutiert.
Das Kompetenznetzwerk nuklearonkologische Patientenversorgung hat auf einer Veranstaltung unter dem Titel „Innovation made in Germany – die nuklearonkologische Patientenversorgung fit für die Zukunft machen“ auf die stetig wachsende Fachdisziplin und deren Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen aufmerksam gemacht. Moderiert wurde die Veranstaltung von Magnus Fischer, Senior Manager Government Affairs bei der Novartis Pharma GmbH.
Magnus Fischer (Novartis Pharma GmbH), Initiator des Kompetenznetzwerks, moderierte die Veranstaltung
Herr Professor Markus Luster beschreibt das Wirkprinzip und das zunehmende Potenzial der Nuklearmedizin
Einleitend hat Herr Professor Markus Luster, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Marburg, in seinem Impuls den teilnehmenden Gästen das innovative Wirkprinzip der Nuklearmedizin dargestellt und einen Ausblick auf die künftig zunehmenden Fallzahlen gegeben. Anschließend gab Herr Professor Andrew Ullmann, Mitglied des Deutschen Bundestages und gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, einen Impuls zur geplanten Krankenhausreform und ging dabei explizit auf die Relevanz der Berücksichtigung interdisziplinärer Fachdisziplinen, wie die Nuklearmedizin, im Rahmen der Leistungsgruppen ein.
Als Beispiel nannte Herr Ullmann die Infektiologie, die ebenfalls ein interdisziplinäres Fachgebiet darstellt und im Rahmen der geplanten Krankenhausreform eine eigene Leistungsgruppe werden soll. Ullmann betonte, dass die geplante Krankenhausreform ein lernendes System sei und die derzeit geplanten 65 Leistungsgruppen längerfristig um weitere ergänzt werden müssten, um der Komplexität des stationären Gesundheitssystems Rechnung zu tragen. Ullmann verwies in dem Zusammenhang auf die Spitalplanung in der Schweiz, die mehr als doppelt so viele Leistungsgruppen umfasst.
Für die sich anschließende Podiumsdiskussion wurden neben den beiden Impulsgebenden auch Herr Ernst-Günther Carl, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. und Dr. Dirk Holler, Therapeutical Area Head Radioligandentherapien und verantwortlich für die Theragnostischen Produkte bei Novartis Pharma GmbH auf die Bühne gebeten.
Es bestand Einigkeit darüber, dass es in der nuklearmedizinischen Patientenversorgung dringenden Handlungsbedarf gebe. Im Fokus der Diskussion standen u.a. die langen Wartezeiten für die nuklearmedizinische Diagnostik, die die Voraussetzung für eine sich anschließende nukearmedizinische Therapie ist. Hier bestehen große regionale Unterschiede hinsichtlich der Wartezeiten. Dieses Verteilungsproblem lasse sich auch nicht damit lösen, den Patienten längere Wegstrecken zuzumuten. Einige Patienten sind bereits so stark erkrankt, um die Anreise zur nächstgelegenen nuklearmedizinischen Praxis mit freien Kapazitäten nicht mehr auf sich nehmen zu können. Mit Blick auf diesen bereits heute bestehenden Engpass, wurde es als umso wichtiger angesehen, die Nuklearmedizin als wachsende Querschnittsdisziplin in der Krankenhausreform zu berücksichtigen. Grundsätzlich wurde die Versorgung der Patienten mit nuklearmedizinischen Verfahren in der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV), wo diese derzeit überwiegend angesiedelt ist, als geeignet angesehen. Jedoch gibt es diese interdisziplinäre und sektorenübergreifende Versorgung nicht flächendeckend.
Auf dem Podium (v.l.n.r.): Herr Prof. Ullmann, Herr Dr. Holler, Herr Prof. Luster, Herr Carl