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Das Kompetenznetzwerk nuklearonkologische Patientenversorgung zu Gast im Uniklinikum Essen

Wie kann die Forschung und Entwicklung innovativer nuklearmedizinischer Diagnostika und Therapeutika am Forschungsstandort Deutschland nachhaltig gefördert werden? Und wie kann eine zeitnahe Translation nuklearmedizinischer Forschungsergebnisse in die Regelversorgung sichergestellt werden? Diesen und weiteren Fragen widmete sich das Kompetenznetzwerk nuklearonkologische Patientenversorgung am 24. Mai 2022 im Uniklinikum Essen.

Seitens der Politik begleiteten Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen), Abgeordneter des Deutschen Bundestags und Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, sowie Elke Zeeb (Bündnis 90/die Grünen), Leiterin des Wahlkreisbüros von Herrn Gehring und persönliche Mitarbeiterin von Mehrdad Mostofizadeh, Mitglied des Landtags in Nordrhein-Westfalen und Sprecher für Arbeit, Gesundheit und Soziales, das Gespräch. Auf Seite des Gastgebers wurde der Besuch von den Mitgliedern des Kompetenznetzwerkes, Professor Ken Herrmann, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, und Professor Boris Hadaschik, Direktor der Urologischen Klinik, begleitet. Der Klinikvorstand, bestehend aus Professor Jochen Werner, Andrea Schmidt-Rumposch und Professor Jan Buer, nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil. Wohingegen das Kompetenznetzwerk von Magnus Fischer, Senior Manager Government Affairs, Healthcare System and Partnerships bei Novartis Radiopharmaceuticals GmbH, und Rieke Schulz, Co-Founder & Managing Partner der Pathways Public Health GmbH, vertreten wurde.

Auf dem Bild sind die Teilnehmenden der Veranstaltung des Kompetenznetzwerks nuklearonkologische Patientenversorgung im Uniklinikum Essen zu sehen: v.r.n.l. Prof. Dr. Jochen A. Werner, Prof. Dr. med. Ken Herrmann, Andrea Schmidt-Rumposch, Magnus Fischer, Kai Gehring, Prof. Dr. med. Boris Hadaschik, Prof. Dr. Jan Buer

v.r.n.l. Prof. Dr. Jochen A. Werner, Prof. Dr. med. Ken Herrmann, Andrea Schmidt-Rumposch, Magnus Fischer, Kai Gehring, Prof. Dr. med. Boris Hadaschik, Prof. Dr. Jan Buer

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Die Teilnehmenden im Gespräch zu den Herausforderungen in der nuklearonkologischen Forschung

Im Laufe der Veranstaltung wurde deutlich, dass Deutschland eine weltweit führende Position in der nuklearmedizinischen Grundlagenforschung innehat und über eine gute nuklearmedizinische Infrastruktur verfügt. Es bestehen jedoch erhebliche regulatorische Hürden und suboptimale Prozesse für die Translation aus der Forschung in die Regelversorgung. Deutschland bleibt daher aktuell in der nuklearmedizinischen Patientenversorgung in der Onkologie hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Ein Grund hierfür ist, dass deutsche Zentren in internationalen klinischen Studien unterrepräsentiert sind. Das liegt zum einen daran, dass die Verfahren für die Zulassung klinischer Studien durch die Gesundheits- und Strahlenschutzbehörden, wie dem Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM), dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), langwierig sind und sequenziell verlaufen. Zum anderen ist die Strahlenschutz- und Arzneimittelaufsicht nur mangelhaft harmonisiert. Die Teilnahme von deutschen Zentren an internationalen klinischen Prüfungen ist jedoch essenziell, um die Forschungskraft der Zentren zu stärken, Daten für den deutschen Versorgungskontext zu generieren und Patientinnen und Patienten in Deutschland den Zugang zu neuen innovativen Therapien zu ermöglichen.

Die Vortragenden waren sich folglich einig, dass die Bewertung der Studien durch das BfArM, PEI und BfS unter Anerkennung europäischer Rahmenbedingungen zeitlich und inhaltlich koordiniert erfolgen muss. Darüber hinaus müssen die Strahlenschutzauflagen an die Besonderheiten von Radiopharmazeutika und den Kontext klinischer Studien angepasst werden. Andernfalls sind Studienzentren in Deutschland bei internationalen Studien mit Radiopharmaka auch in Zukunft benachteiligt und der Ausbau von Forschungsnetzwerken wird zunehmend erschwert.

Vor diesem Hintergrund zeigte sich Kai Gehring offen für die Herausforderungen in der nuklearonkologischen Patientenversorgung und versprach das Thema in seine Fraktion zu tragen. Das Kompetenznetzwerk wird auch in Zukunft auf die Politik zugehen und den gemeinsamen Austausch suchen. Denn wir sind davon überzeugt, dass die nuklearonkologische Patientenversorgung nur im interdisziplinären Dialog mit Ärztinnen und Ärzten, Patientenorganisationen und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern nachhaltig verbessert werden kann.

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Kai Gehring, MdB, besuchte die Baustelle der Klinik für Nuklearmedizin